Architekturbeschreibung von Herbert Mayer

Definition einer Hütte

Hütte ist ein vergleichsweise kleines und bautechnisch einfaches Gebäude, das häufig von den Nutzern in Eigenarbeit aus lokal verfügbaren, vergänglichen oder lose zusammengefügten Materialien errichtet wird. Als Hütten werden insbesondere einfache Gebäude bezeichnet, die in Holzbauweise errichtet wurden. Hütten können zum kurzfristigen Aufenthalt (Zufluchtsort) oder zur Aufbewahrung von Gegenständen dienen. Das Wort Hütte ist im Deutschen seit dem 9. Jahrhundert belegt, im Althochdeutschen noch als hutta. Aus der angenommenen indogermanischen Wortwurzel "hud" - im Sinne "Schutz" soll sich die Hütte ableiten.

Beschreibung des Architekten

Die Gestaltung der Kuppinger Grillhütte folgt dieser Idee der "Urhütte" als Schutzgebäude. Das große Vordach über ein Rahmenfeld bietet dem Besucher Schutz, auch bei abgeschlossenem Innenraum. Im Hüttenraum mit 41 qm ist Platz für ca. 40 Personen. Ein Vor- und Lagerraum mit 5,8 qm und ein WC mit 2,8 qm sind die weiteren Nebenräume. Das Sinnbild einer Lagerfeuerflamme war die Entwurfsidee. Diese wurde in der aufstrebenden, bogenförmigen und spitz zulaufenden Giebelform umgesetzt. Diese wird besonders nachts deutlich, wenn die beleuchtete Hütte mit der großen Giebelfensteröffnung sich aus ihrer natürlichen Umgebung mit einem warmen Licht abzeichnet. Der langgestreckte Baukörper folgt einem strengen Konstruktionsraster von 3,12 m über vier Felder. Die bogenförmigen Rahmenträger und die eingehängten Nebenträger der Dachkonstruktion strukturieren den Innenraum. Die Innenwand- und Dachuntersichtbekleidungen aus Fichtenholztafeln vermitteln Ruhe und Materialeinheit. Die seitliche Schiebetoröffnung verbindet Hütte und außenliegenden Grillstellenplatz. Das geöffnete Doppelklapptor auf der westlichen Giebelseite verknüpft die Spiel- und Freifläche mit dem Innern der Hütte und gibt den Blick auf Feld und Wald frei. Fundament und Bodenplatte sind aus Stahlbeton und Stein und bilden die der Hütte. Die Tragkonstruktion ist aus gebogenen Leimbinder-Rahmen und die Pfosten-Riegelwände sind aus Fichtenholz. Die Dacheindeckung besteht aus rot engobierten Ziegeln. Eine schützende Boden-Deckelschalung aus senkrechten Lärchenbrettern für die Außenwandbekleidung und Fenster mit Flügel- und Rahmenmaterial aus Lärchenholz ergänzen den vorwiegenden Baustoff Holz. Die gewählten Materialien waren lokal verfügbar, sind baubiologisch und sollen für eine Nachhaltigkeit der Nutzung stehen.